Die Diagnose eines bösartigen Hauttumors hat für den Patienten in der Regel einen operativen Eingriff zur Folge. Eine US-amerikanische Studie hat ergeben, dass es in manchen Fällen sinnvoll ist, sich eine zweite Diagnose einzuholen, denn in jedem zehnten Fall der teilnehmenden Probanden konnte eine weitere Untersuchung die Erstdiagnose nicht bestätigen, sodass eine Operation doch nicht notwendig war.
Im Rahmen der Studie wurden die Erstbefunde, die durch eine Biopsie ermittelt wurden, von über 350 Patienten eines vermeintlichen Melanoms durch eine weitere Gewebeprobe begutachtet. Diese beiden Befunde wurden miteinander verglichen. Bei der Auswertung zeigte sich, dass bei 10,3 % der Studienteilnehmer die erste Diagnose nicht bestätigt werden konnte.
Außerdem wies die Studie auf, dass bei 31,6 % der Patienten mittels Zweitdiagnose eine abweichende Art von Hautkrebs diagnostiziert wurde. Diese abweichenden Befunde führten dazu, dass bei 8,9 % eine veränderte Therapie ausgewählt wurde. Bei 87,5 % kamen die Ärzte aufgrund des Zweitbefundes zu dem Entschluss, auf einen operativen Eingriff zu verzichten.
In einigen wenigen Fällen fiel der Zweitbefund schlechter aus, sodass die betroffenen Hautpartien großzügiger entfernt werden mussten als zuvor ermittelt.
Lohmann, M.E. et al.
Impact of second-opinion dermatopathology reviews on surgical management of malignant neoplasms
J. Am. Journal of Dermatol.
12/2020